Afrika wird armregiert oder Wie man Afrika wirklich helfen kann by dtv

Afrika wird armregiert oder Wie man Afrika wirklich helfen kann by dtv

Autor:dtv
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
Herausgeber: dtv
veröffentlicht: 2011-12-31T23:00:00+00:00


Verschwendung und Missbrauch der Ressourcen

Wenn ein Land nicht in der Lage ist, vernünftig und verantwortungsvoll mit seinen Schätzen umzugehen, dann werden die Ressourcen zum Fluch. Das kann auch mitten in Europa geschehen, wie das Beispiel der Niederlande zeigt. Dort wurde in den 70er Jahren Erdgas entdeckt. Das Ergebnis war die sogenannte Dutch Disease, die holländische Krankheit. Der unerwartete Reichtum lähmte und verführte zur Verschwendung. Die Industrie wurde vernachlässigt, ebenso die Investitionen in die Zukunft.

In Afrika ist das die Regel. Schon heute werden mehr als 60 Metalle und Nebenprodukte vor allem in West- und Zentralafrika extrahiert. In Afrika liegen nach seriösen Schätzungen 30 Prozent aller mineralischen Vorkommen und 90 Prozent der Weltreserven an Platin. Diese immensen Bodenschätze haben – mit Ausnahme von Botswana – nicht dazu geführt, dass die Gesellschaften in Afrika sich entwickeln, sondern dazu, dass sie zurückgeblieben sind. Die mit Hilfe von »Raubtierkapitalisten« (Helmut Schmidt), insbesondere aus den USA und China ausgebeuteten Ressourcen erzeugen Reichtum für Einzelne und ansonsten Korruption und Blutvergießen. Viele der ärmsten Länder Afrikas sind reich an Bodenschätzen, z. B. Nigeria, Kongo, Angola, Guinea und Äquatorialguinea. Sie verfügen unter anderem über einige der größten Vorkommen an Öl, Gold, Diamanten, Kupfer, Bauxit, Mangan, Koltan, Nickel, Platin, Kobalt, Radium, Titan, Phosphaten und Tropenhölzern. Aber die Länder werden seit ihrer Unabhängigkeit schlecht regiert. Trotz der hohen Einnahmen haben sie es bislang nicht vermocht, ihre Bevölkerung zu einem bescheidenen Wohlstand zu führen, sondern nur zu noch größerer Armut. Das Geschäft mit Kongos natürlichen Ressourcen hat zur Finanzierung eines der grausamsten Kriege beigetragen. Alle Kriegsparteien haben mit den Bodenschätzen windige Geschäfte gemacht und sich bereichert.

Wir dürfen die korrupten Kostgänger der dortigen Regime nicht als unvermeidbaren Bestandteil des Lebens hinnehmen. Solange wir mit diesen Ländern Zweckfreundschaften pflegen und damit die Ausplünderungspolitik unterstützen, wird die Korruption nicht aufhören. Es ist Rassismus zuzusehen, wie diese Regime das Elend und den Tod von Zehntausenden und Hunderttausenden in Kauf nehmen. Denn in der Tat würden wir dabei weniger unbeteiligt zusehen, wenn es weiße Menschen wären. Es gibt nur eines, was in solchen Fällen politisch korrekt ist: unsere Hilfe an strikte Auflagen zu binden. Sie können das afrikanische Elend mildern. Wenn wir das nicht bald tun, werden die Migrationsbewegungen weiter rasant anwachsen und die allgemeine Brutalität in den Entwicklungsländern wird weiter fortschreiten.

Wir müssen so weit kommen, dass wir nur noch demokratische und rechtsstaatlich organisierte Staatswesen unterstützen. Botswana hat gezeigt, wie es geht: Die Einnahmen aus dem Diamantenexport fließen in einen Fonds, in dem ein Teil der Einnahmen zur Verwendung für spätere Generationen »eingefroren« wird. Für einen solchen Fonds benötigt man jedoch ein demokratisches Musterland wie Botswana. Auch der Tschad hatte ein als beispielhaft gelobtes Abkommen mit der Weltbank geschlossen. Danach sollten zehn Prozent seiner Öleinkünfte in einem »Zukunftsfonds« für künftige Generationen zurückgehalten werden. Allerdings wurde das Abkommen nur wenige Monate eingehalten. Das Regime in N’Djamena wollte das Geld lieber für Waffen und laufende Gehaltszahlungen ausgeben. Der Tschad ist kein demokratisches Musterland.

Auch in Uganda klaffen zwischen Worten und Taten immer noch erhebliche Lücken. Die dortige Regierung hat während



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